Ab in den Süden

Jetzt haben meine Eltern endlich Urlaub! Die letzten Tage waren sie nämlich ganz schön hippelig! Am Vormittag hat uns die Mama rausgeschmissen, weil sie endlich in Ruhe packen wollte. Papa musste gestern nämlich noch ganz lange arbeiten, obwohl er eigentlich schon frei hatte.

Da ist Papa dann im Auto mit mir durch die Gegend gekurvt. Ich hab davon nicht viel mitbekommen, weil ich die ganze Zeit gepennt habe. Ich kann mich nur erinnern, dass wir zwischendurch mal im Einkaufscenter waren. Auf der Rückfahrt hab ich wieder gepennt, so dass ich euch gar nicht sagen kann, wo das war.

Zuhause angekommen wurde dann das Auto mit jede Menge Zeugs vollgepackt. Ihr denkt jetzt wahrscheinlich: "Ja, mit so einem kleinen Kind braucht man einen großen Kofferraum..." Dabei nahm mein Zeugs nur etwa die Hälfte des Platzes ein - und da war auch der Kinderwagen schon inbegriffen. Kann ich doch nichts dafür, wenn meine Eltern mir so ein Schiff kaufen. Ich lauf sowieso lieber selber (oder ich lass mich tragen, hehe!).

Irgendwann sind wir dann losgefahren. Zur Fahrt kann ich euch recht wenig erzählen. Ihr könnt's euch sicher denken - ich hab die ganze Zeit gepennt. Das lag bestimmt an dem Regen, der die ganze Zeit gegen das Fenster prasselte. Als ich aufwachte, fuhren wir gerade noch durch einen Wald und dann waren wir auch schon da.

Hier im Allgäu gibt es viele Kühe auf saftigen Wiesen. Momentan sind die Wiesen besonders saftig, weil es nämlich die ganze Zeit regnet. In der Ferienwohnung erwartete uns schon die Berlin-Oma. Mit der hatte ich ja überhaupt nicht gerechnet, so weit draußen auf dem Land. Aber gefreut hab ich mich natürlich, und ich musste ihr auch gleich zeigen, wie toll ich schon laufen kann.

Inzwischen kippe ich aber immer öfter um. Ich bin nämlich ganz schön müde vom vielen Pennen. Jetzt geht's gleich ins Bett, damit ich morgen früh fit bin für die erste Wanderung.

Ballaststoffe sind wichtig

Neulich hat Mama vorgelesen, dass eine ballaststoffreiche Ernährung wichtig ist für die Gesundheit. Heute auf dem Spaziergang hab ich dann diese leckeren Kieselsteine entdeckt. Hab ich mir gedacht: Super, Mineral- und Ballaststoffe in einem. Muss ja gesund sein! Bin also losgerannt und hab einen schönen großen Kiesel geschlotzt. Mama wollte ihn mir wegnehmen, Oma sagte aber, der sei eh' zu groß zum runterschlucken. Geht aber doch! Ich amüsier mich erst mal, aber Mama und Oma kriegen 'nen Riesenschreck und rennen wie die Bekloppten mit mir nach Hause. Dort ruft Papa erst mal beim Notdienst an. "Kein Problem", sagen die, "wenn er ihn ganz runtergeschluckt hat, kommt der normalerweise auch wieder raus." Alle sind ganz erleichtert und machen blöde Witze über mich. Zum Beispiel: "Bist Du aber schwer geworden!" oder "Klappert er schon?"

Und Papa nennt mich seither immer "Pebbles"...

Am Alpsee

Das Wetter könnte zwar etwas besser sein, aber immerhin hat es aufgehört zu regnen. So konnte ich mich auch ein wenig im Freien vergnügen. Zuerst mal mit Oma, denn Mama und Papa haben zusammen einen Ausritt gemacht.

Später sind wir dann noch alle an den großen Alpsee gefahren und haben dort einen Spaziergang gemacht. Anschließend gab's noch Kaffee und Kuchen in einem urigen Café. Ich durfte sogar auch von Papis Apfelkuchen naschen und ansonsten hab ich die Räumlichkeiten erkundet. Besonders toll finde ich, wenn Papi oder Mami hinter mir herrennen und mich fangen wollen. Das funktioniert besonders gut, wenn ich mich zum Beispiel in Gaststätten für die Deko oder die Küche interessiere...

Hupende Monster

Auf der Rückfahrt vom Alpsee bin ich so richtig schön eingeschlafen. War wohl doch alles ziemlich anstrengend, besonders weil ich jetzt ja auch immer mehr selbst laufen muss. Ich ratze also ganz friedlich vor mich hin, als plötzlich ein lautes Gehupe losbricht, das mich aprupt aus meinen süßen Träumen reißt.

Was war passiert? Wir waren inzwischen zur Wohnung zurückgekehrt, und als Mami die Autotür öffnete fingen die zwei Gänse unserer Vermieter an, lautstark Alarm zu schlagen. Ich hab mich natürlich tierisch erschrocken und mich nicht mehr alleine in die Nähe des Autos getraut.

Schnitzeljagd in Immenstadt

Heute sind wir zum Einkaufsbummel nach Immenstadt gefahren. Und damit es mir nicht langweilig wird, haben meine Eltern und Omi eine Schnitzeljagd für mich organisiert. Wie nett von ihnen! Omi war das Schnitzel: Als meine Eltern in einer Buchhandlung waren hat sie sich einfach heimlich abgesetzt. Dann mussten wir sie suchen, anhand von kleinen Hinweisen, die sie in die vor ihrem Verschwinden in die Unterhaltung eingeflochten hatte. Zum Beispiel wollte sie ein Ersatzbrettchen kaufen, weil sie in der Wohnung nämlich versehentlich ein Brettchen auf einer Herdplatte mit einem schwarzen Ring verziert hatte. Also haben wir sie in zwei verschiedenen Haushaltswarenläden gesucht. Leider haben wir sie dort wohl verpasst. Gefunden haben wir sie dann auf dem Rückweg zur Buchhandlung - offenbar hatte sie dann doch Zweifel bekommen, dass wir sie finden würden und hat sich zurück zum Ausgangspunkt begeben.

Dabei wollten wir doch nur die Gelegenheit nutzen, noch heimlich Geschenkpapier für ihr Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Morgen hat sie nämlich Geburtstag.

Innenansichten

Seit einigen Tagen wundern sich meine Eltern, dass "noch nichts herausgekommen" sei. Keine Ahnung, was die damit meinen, aber es geht wohl irgendwie um den Kieselstein, den ich am Sonntag verschluckt habe. Ich versteh's trotzdem nicht. Ich meine, was soll schon dabei herauskommen, wenn man einen Kieselstein isst?

Wie dem auch sei, weil heute scheinbar immer noch nichts dabei herausgekommen ist, sind meine Eltern mit mir nach Kempten ins Krankenhaus gefahren. Dort hat mir ein Arzt mit so einem komischen Gerät glibberiges Zeugs auf den Bauch geschmiert und hat die ganze Zeit auf einen Monitor geguckt. Der Monitor war aber wohl nicht richtig eingestellt, jedenfalls war da nur so ein verschwommenes Bild zu sehen. Aber angeblich war das auf dem Monitor ich, nur von innen. Aha. Und dann hat er auf dem Bild nach dem Kieselstein gesucht während er das glibberige Zeugs immer mehr auf meinem Bauch verteilt hat. Gefunden hat er ihn aber nicht. Was mich bei dem verschwommenen Bild auch gar nicht wundert.

Darum hat er dann noch bei einem größeren Apparat ein Foto machen lassen. Das war zwar auch nur schwarz-weiß aber immerhin richtig scharf. Aber da hat der Arzt den Kiesel immer noch nicht gefunden. Ich hab dann sicherheitshalber nicht erwähnt, dass der Apfel und die Banane, die ich am Mittag gegessen hatte, ebenfalls verschwunden waren. Sonst hätten die wahrscheinlich noch mehr Fotos gemacht. Ich fand's sowieso ein wenig ungemütlich und hab angefangen zu quäken. Und Hunger hab ich auch bekommen, nachdem ich gesehen hatte, dass der Apfel und die Banane weg waren.

Dann hat der Arzt noch ganz lange mit der Mami geredet, wobei ich nicht dabei sein durfte weil ich so laut gequäkt habe. Später meinte Mami dann, dass der Kiesel sich wahrscheinlich aufgelöst hat. Sehr originell. Hätte ich auch gesagt, wenn ich der Arzt gewesen wäre.

Wo der Wildbach rauscht...

Heute durfte ich mit zum Reitstall und zuschauen, wie Papi Reitunterricht bekommt. Und hinterher durfte ich sogar auch mal auf Papis Pferd sitzen. Das war ein weißer Hengst. Zumindest früher mal. Oh Mann, wird Zeit dass meine Eltern mal die Bildergalerien auf Vordermann bringen, da gibt's nämlich ein super Foto!

Später sind wir dann noch auf eine richtige Wanderung gegangen. Ziel war die Starzlach-Klamm. Dort gibt es viele Felsen und eine enge Schlucht, durch die ein reißender Bach rauscht. Ganz schön steil bergauf ging es da, jedenfalls war Papi voll durchgeschwitzt, als wir oben auf der Alm ankamen. Ich hingegen hab den Aufstieg ganz locker weggesteckt. Kein Wunder - ich saß ja auch im Tragerucksack! Trotzdem durfte ich auch was von dem Apfelkuchen probieren, den Papi zur Stärkung bekam. Hmmm - Lecker!

Waldkirchurlaub

Nach dem Allgäu-Urlaub haben wir noch eine Woche Waldkirch-Urlaub drangehängt. Heute sind wir heimgekehrt. Jetzt versuch ich mal, mich an die wichtigsten Sachen zu erinnern:

Also, am Montag hab ich erstmals mit Papa eine Wurst auf dem Freiburger Marktplatz gegessen. Natürlich vom Wurst Uhl. War lecker. Der Papa weiß halt was schmeckt. An einem anderen Tag sind wir zusammen mit Ursel auf die Hochburg bei Sexau gewandert. Von dort hatten wir eine tolle Übersicht über die Landschaft. Und dann waren wir noch im Schwarzwaldzoo und mein Pa hat mir gezeigt, wie man das Leittier unter den Ziegen wird. Das hat er so gut gemacht, dass er am Schluss selber das Leittier war, weil er den Bock besiegt hatte! Er war sozusagen der Oberbock.

Was auch sehr viel Spaß gemacht hat, war die Fotosession bei Susanne Ganter im Fotostudio. Jetzt bin ich ganz professionell abgelichtet worden. Das war am Donnerstag. Schön fand ich auch, mal wieder mit meinen Cousins Yannik und Hannes zu spielen. Und zum Abschluss unserer Reise haben wir noch Jasmin besucht, aber viel hab ich nicht von ihr gehabt, weil sie einen sooooo langen Mittagschlaf gemacht hat, dass es schon Abend war, als sie aufwachte.

Jetzt bin ich wieder daheim, und das ist auch schön. Aber angeblich geht's morgen schon wieder ab nach Berlin.

Berlin, Berlin...

Nachdem ich ja schon zwei schöne Wochen Urlaub hatte, ging es mit meiner Ma in der dritten Oktoberwoche noch auf einen Businesstrip nach Berlin. Man beachte: Mit zwei 's' nicht mit dreien! Businesstrip wohl deshalb, weil meine Oma jede Menge Business mit mir hatte, während meine Ma auf einem Kongress Standdienst hatte.

War super mit Oma: Sie hat immer versucht herauszufinden, was ich will, und sie war gar nicht schlecht darin! Vor allem hab ich viele tolle Spazierfahrten bekommen - vormittags eine und nachmittags eine. Ganz toll sind auch Omas Mülleimer mit Schwenkdeckel. Was man da alles rausholen und reinwerfen kann! Eine wahre Freude. Ein paar kuschelig warme Elefanten-Winterstiefel hat mir meine Oma auch spendiert, damit ich bei dem kalten Wetter immer schön warme Füße habe.

An einen Ausflug kann mich auch noch besonders erinnern: Da ging es an den Grunewaldsee. Viele Hunde gab es da, aber noch viel toller war das viele Laub auf dem Boden und das Rascheln, als ich drin herumgesaust bin.